Bonhoeffer ein Hochverräter?

„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag“…, heißt ein bekanntes Gebet von Dietrich Bonhoeffer. Viele Menschen kennen es, aber wer kennt sein Leben? Pastor Dietrich Bonhoeffer war verstrickt ins „Dritte Reich“: Der Theologe und Widerstandskämpfer wurde mit fünf weiteren Gefangenen am 9. April 1945 im KZ-Flossenbürg zum Tode verurteilt durch Erhängen; sein Justizmörder, der SS-Richter Otto Thorbeck, wurde vom Bundesgerichtshof (BGH)  1956 freigesprochen. Der BGH attestierte Thorbeck ein „einwandfreies Verfahren“, die Folgen waren verheerend. Das Urteil machte die Widerstandskämpfer zu Hochverräter. Bonhoeffer, hätte er noch gelebt, galt demnach bis 1998 als vorbestraft. Thorbeck lebte nach dem Krieg als unbescholtener Rechtsanwalt in Stein bei Nürnberg, er bereute nichts. Suchte er in seinen letzten Lebensjahren die Nähe der Evangelischen Kirche? Zuletzt hatte er seine Kanzlei im Alten evangelischen Pfarrhaus in Stein, er starb 1976 . Eine spannende, aber beschämende Geschichte!

Referent: Horst Michael Mayer, Journalist a. D., zuletzt 30 Jahre bei den Nürnberger Nachrichten. Er befasst sich seit vielen Jahren mit Themen des „Dritten Reiches“, dessen Folgen weitgehend in der Öffentlichkeit unbekannt geblieben  sind. In diesem Fall besonders mit der unbewältigen Vergangenheit der deutschen Justiz.

Referent: Horst Michael Mayer

Wann: 11. Januar 2023, 18-19 Uhr

Wo: Saal Aue der Mögeldorfer OASE, Ziegenstraße 33

Wir freuen uns über Ihr Erscheinen.

Anmeldung zuvor unter karnast@diakonie-moegeldorf.de oder unter 0911/99541-20 (Bürozeiten Dienstag bis Donnerstag von 13:00-16:00 Uhr).